Ferrara - San Marino - Orvieto

Die Reise nach Italien begann am 16. November. Im Internet habe ich Orte gefunden die mir absolut unbekannt waren. Mit einigen Klicks entdeckt man Spannendes, das Lust macht, Unbekanntes zu entdecken. So gemacht haben wir vor allem Ferrara und Orvieto entdeckt. Rimini und San Marino sind schon eher bekannt. Doch gehen wir der Reihe nach 👨

Nach gemütlicher fünfstündiger Fahrt haben wir Ferrara erreicht. Wir fanden auf Anhieb ein tolles Hotel, wo wir zwei Nächte buchten. Das royale Zimmer mit Cheminee und grossem Bad war sehr angenehm. 


Ferrara ist eine Stadt in der östlichen Po Ebene in der Provinz Emilia-Romagna und gilt auch als Universitätsstadt, eine der ältesten Europas. Sie wurde 1391 gegründet.

Die Stadt wurde im frühen Mittelalter gegründet. Dadurch ist sie einige der wenigen Grossstädte in Italien, die nicht aus der römischen Zeit stammen. Die Familie Este hat die Stadt im 14. Jahrhundert regiert und viel Wohlstand gebracht. Die vom Hofarchitekten Rossetti entworfene Erweiterung des Stadtkerns gilt als die erste moderne Stadtplanung der Welt. Ferrara ist heute als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. (Quelle Wikipedia) 
Die Stadtmauer ist heute noch vollständig sichtbar, kann bewandert oder mit dem Velo umfahren werden. Auf eine Empfehlung haben wir die älteste Taverne der Welt besucht. Sie heisst "Al Brindisi" und befindet sich direkt neben der Kathedrale. Damals, 1435, hiess sie "Hosteria del Chiuchiolino", "ciuc" bedeutet betrunken. Das haben wir uns nicht nehmen lassen und waren gleich zwei Mal in diesem eindrücklichen Lokal, um ein Glas Wein zu trinken (damit waren wir definitiv nicht betrunken 😀). Dazu gab es ohne Anfrage etwas Gebäck und Fleisch. Für zwei Gläser Wein inklusive den Beilagen bezahlten wir weniger als 10 Euro. Wir fühlten uns in diesen alten Wänden sehr wohl. (Siehe auch Bild zu Beginn dieses Blogs)

 

Die Stadt beherbergt einige grossartige Bauten. Zudem haben sie wirklich feine lokale Spezialitäten, die es zu geniessen gilt. 

  

 

      
      Stadtmauer                  Kathedrale                                              Palazzo dei Diamanti


Rimini war die nächste Station. Da wollten wir eigentlich zwei bis drei Wochen logieren. Doch am Strand war es trostlos und wie ausgestorben. Der Himmel bewölkt und regnerisch. Also entschieden wir uns, eine Nacht in Rimini zu verbringen und dann nach San Marino weiterzureisen. 

Auch Rimini ist historisch sehenswert und hat etliches zu bieten. Schon Gallier (eine römische Bezeichnung für keltische Stämme) besiedelten die Stadt. Vor dieser Zeit herrschte die Villanovakultur. Die Adelsfamilie Malatesta hatte die Herrschaft in Rimini an sich gerissen. Sigismondo Pandolfo Malatesta begann das Schloss zu bauen. Er war geachteter Condottiere, ein Söldnerführer, wie ihn die italienischen Stadtstaaten im Mittelalter bezeichneten.
Dank der Unterstützung der Venetianer konnte er, nachdem er vom Papst exkommuniziert wurde, noch die Stadt Rimini halten. 

  
     Burg Sismondo                                                 Fontana della Pigna (Pinienzapfen-Brunnen)


San Marino
San Marino ist von der Fläche her der drittkleinste Staat, von der Einwohnerzahl her der zweitkleinste Staat in Europa. Es ist die älteste Republik der Welt, deren Gründung wahrscheinlich vom heiligen Marinus um das Jahr 300 erfolgte. 
Das politische System von San Marino ist aussergewöhnlich. Aus der ältesten (aus dem Jahr 1600 stammend), noch gültigen republikanischen Verfassung der Welt, gilt noch heute die parlamentarische repräsentative Demokratie. Es hat immer zwei Staatsoberhäupter die jeweils nur sechs Monate kollegial amtieren. Die vom Parlament gewählten werden jeweils am 1. April respektive am 1. Oktober in ihr Amt eingeführt. Diese Regelung geht auf ein Gesetz aus dem Jahr 1200 zurück. Der Zweck ist, dass die Personen an der Spitze des Staates nicht zu lange mit zu viel Macht ausgestattet sind und weiter, dass eine gegenseitige Kontrolle bestehen kann. (Quelle Wikipedia) 

   
       Regierungsgebäude               Parlamentssaal                       Sicht zum Schloss

  

 
 

Orvieto
Ursprünglich eine der zwölf Hauptstädte des etruskischen Reiches. Was uns hier erwartete war schon fast unglaublich. Auf einem riesigen Tuffstein-Felsen wurde die Stadt gebaut, ein Dom, ein Brunnen aus dem 16. Jahrhundert (Pozzo di San Patrizio) der fast 60 Meter tief ist, einen Durchmesser gegen 5 Meter hat und einen Gang nach unten und oben, die einander nicht kreuzen. In diesen Gängen wurden Esel als Wasserträger eingesetzt, die beim Eingang nach unten gingen, sich Wasserbehälter aufladen liessen um im parallel dazu gebauten (Tunnel-)Weg wieder nach oben zu gehen. So mussten sich die Arbeitstiere nicht kreuzen. Die Stadt beherbergt über 1'000 unterirdische Höhlen und Tunneln, die im Laufe der Zeit in den Tuffstein gehauen wurden. Auch ein Tempel der Etrusker wurde hier gefunden. Der absolute "Wow-Effekt" kam beim Dom. Lasst euch einfach von den Bildern inspirieren. 

  
    (Quelle: https://www.10cose.it/orvieto/cosa-vedere-orvieto)     Ausgrabung des Tempels der Etrusker

 


  

   
   

Cassino war die letzte Station, bevor wir in die Region Neapel weitergereist sind. Cassino beherbergt ebenfalls römische Ausgrabungen, die mit Avenches verglichen werden können. Das Besondere in dieser Kleinstadt ist die Abtei Montecassino. Eindrücklich und majestätisch auf dem Berg über Cassino, die riesige Anlage mit einer tragischen Geschichte. Gegründet wurde das Kloster 6. Jahrhundert durch Benedikt von Nursia. Das Kloster hatte eine grosse Bedeutung und genoss einen hervorragenden Ruf als medizinische Ausbildungsstätte. 
Die deutsche Wehrmacht hat im zweiten Weltkrieg versprochen, die Abtei nicht als militärischer Stützpunkt zu nutzen. Die Alliierten glaubten diesem Versprechen nicht und haben die Abtei mit über 200 Armeeflugzeugen bombardiert und beinahe vollständig zerstört.  Der deutsche Wehrmachts-Oberstleutnant Schlegel liess alle Kulturgüter in die Engelsburg nach Rom transportieren. Dadurch konnten diese gerettet werden. Die Abtei wurde im Anschluss wieder wie ursprünglich und mit Hilfe des Staates aufgebaut. 


  

    



Maria lächelt uns zu und sagt damit...      ...bis zum nächsten Blog im Raum Napoli 💗

                                   
Alles Glück, bleibt gesund und herzliche Grüsse


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