Der Vesuv

Ein eindrücklicher, charaktervoller Vulkan, den man von weitem sieht. Letztmals ist er im März 1944 ausgebrochen. Seither ist er ruhig, doch unter Forschern gilt er als der gefährlichste aktive Vulkan der Welt. Überall sind Seismographen sichtbar, welche die Erdbewegungen aufzeichnen. Bei einem erneuten Ausbruch wären viele Menschen betroffen. In den letzten 20 Jahren wurden über 50'000 illegale Liegenschaften in der roten Zone gebaut. Um die Anzahl Todesopfer bei einem Ausbruch möglichst tief halten zu können werden Geldprämien für den Wegzug aus der roten Zone angeboten. Die Menschen haben jedoch keine Angst und schätzen die Gefahr wohl falsch ein.



 

Der Berg ist 1281 Meter hoch. Westlich von Neapel befinden sich die Campi Flegrei, die phlegräischen Felder, welche noch heute sichtbar aktiv sind. Die vulkanische Aktivität und ein eindrücklicher Kraterrand erkennt man gut. Der Besuch dieser Felder ist aufgrund eines tragischen Unfalls im 2017 nicht mehr möglich. In rund zehn Kilometern Tiefe besitzen die phlegräischen Felder und der Vesuv eine gemeinsame Magmakammer. 


Eruptionen

Die vulkanischen Aktivitäten im Raum des Vesuvs begannen vor über 400'000 Jahren. Vor ca. 18'000 Jahren kam es zu einer plinianischen Eruption. Diese gefährlichen und kraftvollen Ausbrüche können bis 60 Kilometer hoch steigen. Material und Asche kann bis über 30 Kilometer verstreut werden. Nach einer langen Ruhephase gab es erneut einen plinianischen Ausbruch. Um 800 BC gab es eine Eruption. Anschliessend wurde angenommen, dass der Vulkan erloschen ist. Geographen stellten jedoch stets Aktivitäten fest. Am 24. August 79 AC brach der Vesuv völlig unerwartet aus und zerstörte Pompeji, Herculaneum und weitere Städte vollständig. In den Jahren 203, 472 und 512 werden Eruptionen genannt. 1631 brach der Vesuv erneut heftig aus. 40'000 Menschen konnten fliehen, tausenden Menschen brachte dieser Ausbruch jedoch den Tod.  Bis ins 20. Jahrhundert brach der Vesuv noch etwa 20 Mal und 1944 das letzte Mal aus. Seither ist er ruhig. 



Tourismus

Um 1700 wurde der Vesuv zum ersten Mal als Sehenswürdigkeit in einem Reiseführer aufgenommen. Er wurde immer öfters bestiegen. J.W. Goethe hat den Vesuv während seinem Aufenthalt in Neapel im März 1787 mehrfach bestiegen. 
Für die Einweihung der Standseilbahn "Funicolare del Vesuvio" am 6. Juni 1880 wurde das bekannte Lied: "Funiculi, Funiculà" komponiert. Sogar Luciano Pavarotti hat dieses Lied gesungen. (Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=yTSAZAHiOa8 )
Beim Ausbruch des Vulkans im Jahr 1906 wurde die Bahn arg beschädigt. Nach dem erneuten Ausbruch 1944 wurde eine Strasse bis auf gut 1'000m gebaut und die Bahn durch einen  Sessellift ersetzt. 1984 wurde der Betrieb der Sesselbahn eingestellt. 

 

  
Für unsere Wanderung haben wir einen sonnigen und schönen Tag gefunden. Mit dem Bus sind wir bis auf gut 1'000 MüM gefahren und dann ging es die knapp 300 Meter zu Fuss zum Krater. Oben angekommen hat es einen sehr eindrücklichen Weg fast um den Krater herum. Da kann man in den Krater hineinblicken und vom Vesuv her über das Meer und den Golf von Neapel schauen, einfach unvergesslich. 


 

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