Die Griechen in Italien

Die ersten Gründungen griechischer Siedlungen begannen knapp 800 Jahre BC im Raum Neapel. 200 Jahre später gab es sehr viele Siedlungen in Süditalien und Sizilien. Diese Region inklusive Sizilien wurde als grosses Griechenland bezeichnet (Magna Graecia). 

Bei den Auswanderern von Griechen ging es nicht konkret um eine Kolonialisierung anderer Länder. Die Auswanderer suchten meist unbewohnte Ländereien, welche einen guten Zugang zum Meer (Hafen) haben und über fruchtbaren Boden verfügen.  Aus meiner Sicht kann es mit Auswanderungen von Menschen aus der Schweiz anfangs 20. Jahrhundert verglichen werden. Die Bevölkerung Griechenlands wuchs zu dieser Zeit stark und es gab zu wenig Platz für die Menschen in der Stadt. Von Phöniziern, den renommierten Händlern und Seefahrern, wusste man, in welchen Regionen im Mittelmeerraum es fruchtbare Gegenden hatte. Wenn eine Gruppe Siedler aus einer Mutterstadt ausgesandt wurde, wurde zuerst das delphische Orakel angefragt. Die anschliessende Leitung der Gründung einer neuen Siedlung übernahm öfters ein Adliger (Oikist). In der Regel wurden gegen 200 vor allem junge griechische Männer rekrutiert. Die Mutterstadt stellte dem Oikisten ein Schiff zur Verfügung. Auf den Schiffen hatten nicht nur Siedler Platz, es wurden auch Saatgut, Vieh, Gerätschaften bis hin zu Waffen mitgegeben. Die Städte waren ursprünglich autonom. Mit der Zeit haben sich dann zum Schutz etliche Städte verbündet. 


Cumae

So haben wir die Eindrückliche Stadt Cumae, die 740 BC gegründet wurde besucht. Die Blütezeit dieser Stadt war von 700 bis 500 BC. Im Jahr 420 BC wurde die Stadt von den Samniten erobert. Nach dem Pyrrhischen Krieg wurde das griechische Süditalien bis 272 BC von den Römern erobert. Auf den Grundmauern von Cumae haben die Römer ihre Tempel und Besiedlungen aufgebaut. Das ist eindrücklich und gut sichtbar. 

   

Eine unglaubliche Befestigungsanlage gegen die Meerseite hin. Der Haupteingang hat unvorstellbare (ägyptische) Dimensionen. 

  

 

      Auf dem Weg zum Tempel. Die Grundmauern sind aus der griechischen Zeit, die sichtbaren Bogen sind aus der römischen Zeit. 


Baia 

Nach dem Besuch dieser Stätte ging es weiter nach Baia, wo wir die römischen Thermen besucht haben. Wir haben schon viele römische Bäder und Thermen gesehen. Diese Dimension übertrifft jedoch alles, was wir bisher gesehen haben. Die Thermen waren an heisse Quellen der vulkanischen phlegräischen Felder angeschlossen. Die Thermen galten als Kurort für Imperatoren und der Oberschicht. Sie bestehen aus getrennten Wohn- und Badebereichen auf Etagen verteilt. Die heilende Kraft dieses Wassers beeindruckte so sehr, dass Baia einerseits als Kurort Rang und Namen fand und andererseits luxuriöse Villen in der Umgebung gebaut wurden. 

 

  

 

Pozzuoli

Auf der Rückreise machten wir noch einen kurzen Halt in Pozzuoli. Das Amphitheater Flavio in dieser Stadt war mit 40'000 Sitzplätzen das drittgrösste im römischen Reich. Leider konnten nur die unterirdischen Räume besucht werden. Diese waren jedoch sehr eindrücklich. Es wird angenommen, dass dieses Theater bei der Christenverfolgung eine wichtige Rolle einnahm. So wurde in dieser Arena 305 AC der heilige Januarius gefoltert & schlussendlich enthauptet. 

   

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

82 - Ürümqi, Aksu & Kuqa, Provinz Xinjiang

83 - Kaxgar, Provinz Xinjiang

87 - Hainan II, von Sanya zum Wuzhishan