Helios hat uns verlassen, und das in Pompeji und seiner Region

Helios, in der griechischen Mythologie der Sonnengott, hat die Aufgabe, den Sonnenwagen, der von vier Hengsten gezogen wird, über den Himmel zu lenken. Götter sind doch unfehlbar, oder doch nicht? Vielleicht kann er ja wirklich nichts dafür, da sein Sonnenwagen in der Werkstatt ist und ein grosser Service benötigt. Nun, Götter dürften wirklich unfehlbar und dazu weitsichtig sein. Helios könnte sich doch zumindest einen zweiten Sonnenwagen anschaffen, den er während einem längeren Service des "Hauptsonnenwagens" nutzen könnte. 

 

 


Nun, was ist geschehen? Nach unserer spannenden Fahrt von Ferrera via San Marino und Orvieto haben wir in Torre del Greco vom 23. bis zum 30. November eine Ferienwohnung bezogen. Zum Glück haben wir nur eine Woche gebucht. Die Wohnung war riesengross, zu gross für zwei Personen, doch okay. Am 30. November sind wir nach Boscoreale umgezogen. Diese Wohnung, auch gross, aber perfekt. Die Umgebung etwas gepflegter. 

Bis zum 5. Dezember hatten wir zwei sonnige Tage und ein bewölkter Tag. Die übrigen neun Tage hat es geregnet, gehagelt, ja sogar geschneit. Zum Glück nicht bis auf Meereshöhe sondern nur auf dem oberen Teil des Vesuvs. Das Positive war, es gab schöne Fotos. 
Ein weiteres Glück ist, dass uns nicht nur kurze Ferien gegönnt sind. Wir haben Zeit und wir möchten ohne Stress etwas sehen und erleben. Die Region von Napoli bis Pompeji mit dem Vesuv in der Mitte ist historisch und landschaftlich sehr spannend. Wir haben uns auf einige Wanderungen um und auf dem Vesuv gefreut und so komme ich zum dritten Glück! Wir dürfen uns immer noch darauf freuen 😉. Wir haben uns entschieden, den Aufenthalt in dieser Region um einen Monat zu verlängern. Nach kurzer Suche haben wir eine passende Ferienwohnung mitten in der Altstadt Pompeji gefunden. Am 7. Dezember wird die neue Wohnung bezogen. Wir freuen uns und hoffen doch sehr, dass uns Helios nicht ganz vergessen wird und uns einige sonnige Tage gönnen wird. 

Torre del Greco; Die Wohnung ist in einem ruhigen Quartier, doch die Wege und Strassen zum Einkaufen sind sehr schmutzig. Wir machten an einem Tag einen Spaziergang ans Meer...  vielleicht ist es im Sommer etwas gepflegter, doch diese Wanderung ist zum Vergessen klassiert. 

Boscoreale; eine perfekte Wohnung mit Privatparkplatz, doch, da die Wohnung vor unserer Ankunft nicht bewohnt war,  etwas sehr kalt. Aufgrund intensivem Zähneklappern konnten wir unsere Zähne kaum putzen. Ich habe das am darauffolgenden Tag gemeldet. Abends stand ein Elektroheizgerät vor der Wohnungstüre. Das Quartier ist nicht so ruhig, aber nicht belastend. Einkaufsmöglichkeiten haben wir in naher Umgebung und sauberer ist es, was doch angenehm ist.

Wie bereits festgehalten, hatten wir bis anhin nicht viele schöne Tage. Wir nutzten diese beiden Tage jedoch, einerseits Pompeji und andererseits Herculaneum zu besuchen. Dazu einige Bilder und Beiträge.

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Pompeji wurde im 7. Jahrhundert gegründet und genoss einen hohen Lebensstandart. Das sieht man an den Grundrissen der Gebäude, an den noch in Originalzustand befindlichen Strassen und Brunnen. Der grosse Ausbruch des Vesuvs war am 24. August 79 nach Christus. Dieser hat Pompeij und Herculaneum vollständig zerstört. Innert kurzer Zeit wurde das Leben in diesen beiden Städten stillgestellt. 
Der letzte Ausbruch des Vesuvs war im März 1944. Es gab Lavaströme. Orte wie Massa di Somma & San Sebastiano wurden stark getroffen. Über 12'000 Menschen wurden evakuiert. 
Der Vesuv gilt als der gefährlichste Vulkan der Welt. Unter dem Vesuv rumort es kräftig. Tief im Innern des Vulkans schlummert ein Supervulkan. Wissenschaftler überwachen mit Messungen vor Ort verdächtige Anzeichen. 

 

Der Vesuv mit weissem Käppchen ist wohl eher selten zu sehen



Pompeji: Pompeji war eine Stadt, die über etwa 700 Jahre blühte. Sie wurde nebst anderen Kulturen von Griechen, Etruskern und Römern bewohnt. Nach der Verschüttung der Stadt im Jahr 79 blieb es still bis ins 18. Jahrhundert. Pompeji wurde wiederentdeckt und gilt heute als Mekka für Archäologie wobei die Erforschung der antiken Welt hier eine zentrale Bedeutung fand. 
Die Stadt ist eine der Besterhaltenen weltweit. Es ist sehr beeindruckend, was man beim Besuch der ganzen Anlage innerhalb der Mauern sehen kann. Übrigens, die Stadtmauer wurde erst um die Jahrtausendwende gebaut (ca. 80 Jahre vor dem Vulkanausbruch), da die Römer versuchten, die Stadt zu plündern. Tore wurden am Ende der Strassen gebaut, um die Verteidigung zu optimieren. Zum Teil wurden auch Erdwalle aufgeschüttet. Zwei Mal wurde die Mauer noch verstärkt um Bedrohungen, auch von Hannibal, stand zu halten. 

Genug geschrieben, lasst euch von den Bildern inspirieren und ...wer kennt die Geschichte von Pompeji nicht! 


 
   
 

 
 
 
 
                                                      


Herculaneum: Herculaneum war eine antike Stadt wie Pompeji, die beim Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 mit Asche und Schutt zugedeckt und zerstört wurde. Heute heisst die Ortschaft Ercolano. Der Name verrät es ein bisschen. Herakles hatte als zehnte und letzte Aufgabe, die Herde von Geryon zu rauben. Cacus, ein feuerspeiendes Ungeheuer raubte Herakles einige Rinder aus dieser Herde. Das hat Herakles nicht goutiert, zerrte den Dieb aus seiner Höhle und erschlug ihn. An dieser Stelle gründete Herakles die Stadt Herculaneum. Das hielt der Geschichtsschreiber Dionysios als Mythos fest. 

Die Stadt ist eher klein und dadurch sehr übersichtlich. Lange Zeit wurde angenommen, dass Anno 79 beim Ausbruch des Vesuvs keine Menschen umgekommen sind. Am kleinen Hafen hat es einige Bootshäuser. Dort hat man erst 1982 über 200 Skelette gefunden und es ist anzunehmen, dass Menschen in diesem Bereich Schutz in den Mauern suchten. 

Im Vergleich zu Pompeji klein aber fein. Auch hier schien der Wohlstand der Bevölkerung hoch gewesen zu sein. Es hat einige Gebäude, welche auf hohem Niveau erscheinen. 



  

  

  

  
   
   
   
  
  



Kommentare

  1. Diese Bilderreise nach Pompeji und Herakulaneum habe ich gerade sehr genossen. Paläontologie, Archäologie und Kirchengeschichte interessieren mich sehr - die Geschichte von Menschen, die uns voraus geht.
    Habt herzlichen Dank für den schönen Reisebericht!!! Bleibt behütet und freut Euch ! und ich freue mich gerne mit Euch über solch grossartige Reiseentdeckungen und -Berichte, GLG Theresa

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