Der Aetna


Der Ätna ist mit seinen etwas über 3'300 müM der grösste und stets aktive Vulkan in Europa. Er entstand etwa vor 500'000 Jahren. Zu dieser Zeit begann er als submariner Vulkan, das bedeutet, dass er sich vorerst unter dem Meeresspiegel aufbaute. Vor etwa 100'000 Jahren begann der stratovulkanische Aufbau. Dieser Aufbau stiess mit seinem Festlandsockel aus einer grossen Meeresbucht in die Höhe. 
Vor über 8'000 Jahren gab es einen riesigen Erdrutsch am Ätna. Eine Flanke des Vulkans rutschte ins Meer. Dieses löste im östlichen Mittelmeer einen Tsunami aus. Um den Vulkan hat es über 300 Flankenvulkane, die man als kleine Vulkankrater rund um den Berg gut sehen kann. Der Ätna ist seit immer aktiv. Catania wurde bereits etliche Male in Mitleidenschaft gezogen. In den 30er Jahren BC gab es einen grossen Ausbruch. Die Asche verdunkelte den Himmel bis Rom. Es gab einen gewaltigen Temperatursturz auf welchen Missernten im Mittelmeerraum, Ägypten, ja bis nach China folgten. In den letzten 20 Jahren wurden fast jährlich teils mehrere Eruptionen registriert. Der Flughafen in Catania musste schon einige Male geschlossen werden. Zum Glück kamen keine Menschen zu Schaden. 
Heute wird der Vulkan mit modernsten Messgeräten vom vulkanologischen Institut INGV in Catania überwacht. 


Seit 10 Tagen sind wir auf Sizilien. Der Ätna hat sich die ganze Zeit in den Wolken versteckt. Doch am 14. Januar verzogen sich die Wolken, die Sonne drängte sich vor und wir hatten einen wunderschönen Tag. So entschlossen wir uns kurzfristig, die Fahrt auf den Ätna zu starten. Touristische Informationen für organisierte Touren gibt es zuhauf. Wie man die Talstation anfahren soll ist hingegen eine Herausforderung. Auch auf der Webseite der Seilbahnstation, wo es immerhin einige Hotels und viele Abenteuerangebote gibt, ist die Anfahrt nicht klar angegeben. Im Google-Map fand ich nur Nicolosi und das ist meilenweit von der Talstation entfernt. Im MapsMe fand ich dann die Seilbahn. Also sind wir in Taormina schon mal in die gewünschte Richtung losgefahren, vorerst einmal bis Zafferana. Dann, welch ein Glück, es hatte an den Strassenkreuzungen Wegweiser nach "Etna Sud" und wir haben den richtigen Weg gefunden. Eine eindrückliche "Pass-Fahrt" durch Lavafelder und Wälder bis auf gut 2'000 müM. Oben angekommen zog dicker Nebel auf. Wir machten einen kleinen Halt und besichtigten zwei Seitenkrater. Ich ging davon aus, dass es noch weitere drei-vier Kilometer geht, bis wir zur Seilbahnstation gelangen. Nach dem interessanten, kurzen Aufenthalt hat sich der Nebel zum Glück aufgelöst und - Überraschung - wir waren bereits 300m vor der Talstation. 

  

 

An der Talstation angekommen informierten wir uns, ob man oben etwas spazieren kann oder nicht. Wir haben auch auf unser Schuhwerk hingewiesen. Wir erhielten die Auskunft, dass man gut etwas wandern kann und eine schöne Aussicht auf den Ätna und das Meer habe. Also haben wir Tickets für die Seilbahn gekauft und kamen 10 Minuten später oben an (auf etwa 2'500 müM). Herrlich, und Wege hat es, wir hätten Wanderungen von einigen Stunden unternehmen können. Wir haben dann zusammen einen Weg Richtung Ätna eingeschlagen. Da sah ich einen "Hügel", den Krater "del Laghetto", der auf etwas über 2'700 müM liegt. Wenn ich einen Hügel sehe, dann packt es mich halt schon immer noch und Maria liess mich ziehen. Ein nicht zu unterschätzender Aufstieg, der mir glücklicherweise gut gelungen ist. Die Sicht in den Krater und vor allem die Sicht auf den Ätna bleibt mir unvergesslich. 


Vor der Talfahrt mit der Seilbahn haben wir die Aussicht noch in vollen Zügen genossen und... hatten auch Spass am Fotoshooting 😍. 

  




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