Florenz und Ravenna

Florenz, wenn man schon nur den Namen hört, beginnt man sofort auf unendlich vielen Ebenen zu Träumen. Da gehen berühmte Namen wie Michelangelo, Medici, Dante Alighieri, Brunelleschi, Boccaccio, Botticelli, Machiavelli bis hin zu Leonardo da Vinci und seiner Mona Lisa durch den Kopf. Es gäbe noch viele Namen zu nennen. Florenz, die Wiege der Renaissance, da kommt man einfach ins Schwärmen. 

Während unserer Reise durch Italien habe ich unter anderen das Buch "Geschichte von Florenz" von N. Machiavelli aus der Bibliothek meines Vaters gelesen. Aus diesem Grund planten wir einen Aufenthalt von mindestens einer Woche in Florenz. Den Zeitplan habe ich nicht günstig gewählt. Während der gewählten Zeit war Hochsaison, die Stadt voller Touristen. So haben wir es bei einer Übernachtung belassen, eine unserem Budget entsprechende Unterkunft für längere Zeit konnten wir nicht finden. 



Nach dem unvergesslichen Aufenthalt in Vieste haben wir vier Nächte in Porto Sant'Elpidio verbracht. Ich fand eine Unterkunft in Strandnähe. Eine Unachtsamkeit von mir... wir hatten zum ersten Mal während unserer Reise keinen Internetempfang in einer Unterkunft. Das ist ungewohnt, hat einen grossen Nachteil, aber auch einige Vorteile. Die Vorteile zuerst; ich fand viel Zeit zum Lesen. Ich habe in vier Tagen gleich zwei Bücher gelesen, Max Frisch, "Dramen", unter anderen "Die chinesische Mauer" (im Moment sehr aktuell!) und Friedrich Dürrenmatt "Der Richter und sein Henker". Maria und ich haben überdurchschnittlich viel zusammen gesprochen. Der grosse Nachteil; wie soll ich eine nächste Unterkunft buchen? Zum Glück fanden wir ein sympathisches Café, welches "Free-WIFI" anbietet. So genossen wir täglich eine knappe Stunde beim Apéro und so gelang es mir, eine Hotelunterkunft sogar zu einem Sonderpreis in Florenz zu finden und zu buchen.

Als wir am dritten Tag im Café sassen, war die Durchgangsstrasse gesperrt und die Ortspolizei wie die Carabinieri waren sichtbar präsent. Welch ein Glück, wir durften die Durchfahrt der Giro d'Italia live miterleben. 




In Florenz konnte ich eine Nacht im Hotel Villa Betania, 2.1 Kilometer von der Ponte Vecchio entfernt buchen. Der Preis von EURO 100 war sensationell. Wir sind angekommen und konnten das Zimmer beziehen. Wir waren so begeistert, dass ich gefragt habe, ob wir eine Nacht verlängern könnten. Die Antwort war, dass das Hotel ausgebucht sei, doch falls jemand absage, wir eine Mitteilung erhalten werden. Drei Stunden später erhielt ich eine E-Mail, dass wir das Zimmer für eine weitere Nacht haben könnten. Der Preis sei jedoch EURO 220 plus Kurtaxe von EURO 9 weil Wochenende und Hochsaison. Ich habe rasch geantwortet, dass wir entschieden haben, weiter zu reisen. In Porto Adriano bei Ravenna fand ich eine Unterkunft für vier Nächte, welche günstiger als eine Zusatznacht in Florenz war. 


Das Hotel hat uns sehr gefallen,  wir bewahren die Adresse auf. Vielleicht kommen wir in einer Nebensaison wieder einmal nach Florenz. In diesem Hotel fühlten wir beide uns wie zuhause. Ein Kiesplatz vor dem Haus, ein Seitengebäude in welchem unser Zimmer war, ein Sitzplatz im Garten, wo wir auch frühstücken konnten. Es war einfach genial und wir kamen ins Träumen. 


Wenn wir Ravenna nicht besucht hätten, wir hätten definitiv etwas Ausserordentliches verpasst. Man fährt an der Stadt vorbei und sieht sie kaum. Für Italien eher untypisch. Die meisten Städte sind auf der Höhe und von weitem sichtbar. Von Lido Adriano her sind es knapp 10 Kilometer bis in die Stadt. Wir sind zwei Kilometer vor der Altstadt gewesen und fragten uns, "wann kommen wir endlich in der Altstadt an?" Wir fanden ein ganz modernes Parkhaus etwa 200 Meter vom Dom entfernt. Bei der Einfahrt öffnete sich die Barriere automatisch, ein Video erfasste unsere Autonummer. Nach dem Aufenthalt in der Stadt beim Bezahlen an der Kasse gaben wir unsere Autonummer ein, bezahlten eine angemessene Parkgebühr und wir konnten hinausfahren, sehr angenehm. 

Nun aber zu den Sehenswürdigkeiten von Ravenna. Wir besuchten die Basilika di San Vitale, das Mausoleo di Galla Placidia und die Basilica di San Apollinare Nuovo. Dann genossen wir ein Glas Wein auf dem Piazza del Popolo und besuchten anschliessend noch das Batttistero degli Ortodossi und die Capella di San Andrea.
Verschiedene Museen und andere Orte hätten wir auch noch besuchen können. Während unserer Reise durch Italien haben wir so viel gesehen, irgendwie sind unsere Speicher voll befrachtet. Wir werden bestimmt wieder einmal in die Region reisen und so sparen wir uns weitere Plätze und Museen für ein anderes Mal auf 😊.





Bild rechts aussen: Justinian I, einer der bedeutendsten Kaiser der Spätantike





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