Wohnungen "Wohnsitze" II

Die Fahrt geht weiter. Nach dem längeren Aufenthalt in Trapani, wo wir wohl die kargste, aber modernste Wohnung belebten, sind wir in Isola delle Femmine angekommen. Ein kleines Fischerdorf auf dem Weg Richtung Palermo. Die Idee war, das Naturschutzgebiet Capo Gallo zu bewandern und uns auf Palermo vorzubereiten. Das Wetter war uns nicht optimal gesinnt, doch die Wohnung war sehr schön. 



Isola delle Femmine. Im 1. Stock war eine schön eingerichtete Zweizimmerwohnung für uns bereit. Die Küche praktisch und gut eingerichtet, das Wohnzimmer heimelig, das Schlafzimmer wohlig und die Dusche/WC in guter Ordnung. Bei der Ankunft trafen wir den Besitzer umgehend. Er versuchte mich in einen sehr kleinen, öffentlichen Parkplatz vor dem Haus einzuweisen. Auch das Verschieben der öffentlichen Bepflanzung genügte nicht für unser Auto. Also stieg er in unser Auto und weiste mich auf einen naheliegenden öffentlichen Parkplatz. Sein Englisch beschränkte sich nebst aktiven Handzeichen auf zwei Wörter: "Mafia" und "F..k". Da im Haus ein Warenlift bereitstand, wünschte Maria im zweiten Stock einzuziehen, man hätte dort Meersicht. Diese Wohnung ist jedoch kleiner und war belegt. Der Hausbesitzer offerierte uns Zugang zur Dachterrasse, die wir gerne zwei Mal nutzten. 





Gerne möchte ich festhalten, Maria hat immer und immer wieder wunderbar gekocht. Die Portionen meistens gut gemeint. Wir assen meistens alles auf, damit wir weiterhin schönes Wetter geniessen durften. Ab und zu blieben etwas Teigwaren übrig, die wir am folgenden Tag verwerteten. Mein Wunsch, während der Reise einige Kilo zu verlieren, wurde aufgrund kulinarischer Höhepunkte nicht erreicht. 

Nach einer schönen Woche in diesem kleinen Dorf, wo wir vor allem das lokale Gewerbe, welches vielseitiger kaum sein könnte, berücksichtigen konnten, sind wir in Palermo eingetroffen. Auch hier war die Ankunft bestens. Wir wurden freundlich empfangen und konnten in den Hof fahren, um unser Gepäck auszuladen. Auf dem Tisch stand eine kleine Flasche Prosecco mit zwei Gläsern für uns bereit. Unser Auto konnte ich vis-à-vis auf einen Hotelparkplatz stellen. 
Die Wohnung war sehr sicher. Wir mussten durch zwei Eingangstüren gehen, bevor wir vor unserer Wohnungstüre standen. Ursprünglich war hier wohl eine Werkstatt oder eine Remise. Es ist ein langgezogener, rechteckiger Raum mit "Türabtrennungen". Zuerst ein grosszügiger Schlafraum, anschiessend die Küche. Die Fortsetzung war eine Art überdeckter Innenhof, welcher zur Wohnung gehört und den wir auch nutzen konnten. Tageslicht hatten wir nur von zwei Fenstern her. Deshalb waren wir eigentlich immer auf elektrisches Licht angewiesen. Das ist aber in italienischen Wohnungen üblich. Es war keine Luxuswohnung, doch wir fühlten uns wohl. 







Palermo hat uns ausserordentlich gefallen, so haben wir angefragt, ob wir länger in der Wohnung bleiben könnten. Leider war diese bereits belegt, so suchten wir eine andere Unterkunft in der Nähe. Etwa 400 Meter weiter fanden wir eine neue Bleibe direkt an einem kleinen Fischerhafen. Die Wohnung im ersten Stock erreichte man über eine steile, enge Treppe. Zuerst belegten wir die hintere Wohnung. Warm, angenehm und gut eingerichtet. Das Bad ist etwas klein. Um auf den Thron zu sitzen musste man die Türe schliessen. 
Nach zwei Tagen zeigten sie uns die zweite Wohnung mit kleiner Terrasse und Blick aufs Meer. Diese Wohnung war etwas grösser, doch da an der Strasse, auch ziemlich lärmiger. Wir haben trotzdem gewechselt. Das Bad war angenehmer, bessere Dusche und mehr Platz. Doch auf der Toilette hatte es dieses Mal weder eine Brille noch einen Deckel. Ich bat darum, dies zu ergänzen. Mir wurde mitgeteilt, dass es eine Spezialgrösse sei und sie dieses WC-Zubehör bereits bestellt haben. Das sagen sie wohl jedem Gast, wir wohnten zwei Wochen in dieser Unterkunft. Das Ersatzteil ist nie eingetroffen. Es ist ein ungewohntes Gefühl auf der "nackten" Toilette zu sitzen 😏.
Die Küche mit Esszimmer war angenehm. Wir fühlten uns wohl... bis zum Schluss, als sich am vorletzten Tag ein neuer Hausgast zeigte. Eine kleine Maus teilte mit uns die Wohnung. Zum Glück haben wir das erst ganz am Schluss festgestellt. Vielleicht ist sie auch erst kurz vor unserer Abreise eingezogen. Wer weiss?

Die erste Wohnung:


Die zweite Wohnung:


Am letzten Abend haben wir alle Lebensmittel auf den Tisch... und in die Mitte gestellt.


Nach Palermo sind wir nach Enna, genauer nach Pergusa weitergereist. Da fanden wir ein B&B - ein grosses Haus mit Garten und Sitzplatz à la Blessonay. Schöne Erinnerungen und ein angenehmer Aufenthalt. 

Cefalù, ein unvergesslicher Ort, Maria spricht immer wieder gerne von dieser Zeit. Wir fanden dort in einem kleinen Ferienresort eine sehr kleine Wohnung. Es gab wirklich nur für zwei Personen Platz in dieser Wohneinheit. Die Küche war klein aber perfekt, das Bad im Verhältnis grosszügig und sehr angenehm, das schlichte aber gut eingerichtete Schlafzimmer mit einem kleinen Esstisch für zwei Personen, welcher bei der Ankunft vor der Wohnung stand. Wir haben den Tisch und die zwei Stühle in das Schlafzimmer genommen. Draussen zu essen war uns noch etwas zu ungemütlich. 


In Milazzo fanden wir die letzte Unterkunft auf Sizilien. Wir haben vier Nächte gebucht, Ziel war ein Ausflug zum Stromboli. 
Als Maria das Haus von aussen sah fand sie, dass wir hier nicht wohnen können. Sie würde ein Nachbarhaus vorziehen. Im Innern war es dann doch angenehm, sodass wir hier vier Tage verbringen konnten. Maria hat einmal mehr meisterhaft gekocht und das erste Mal in ihrem Leben ein RedBull getrunken, welches im Kühlschrank wohl für uns bereitstand. 




Nach Milazzo haben wir Sizilien verlassen. Wir haben als nächste Unterkunft drei Hoteladressen notiert. Die letzte Adresse war in Tarent, die Stadt, welche wir vorgesehen haben zu besuchen. 
Bei der ersten Hoteladresse, welche wir nach gut drei Stunden Fahrt gefunden haben, war niemand an der Rezeption. Das Hotel war sogar geschlossen, doch die Tische gedeckt. Ich war zufrieden, nicht gebucht zu haben, wer weiss ob wir im Auto hätten schlafen müssen. Die zweite Hoteladresse kurz vor Tarent haben wir verpasst. Wir hätten die Autobahn verlassen müssen. Das Navi-Gerät hat mir die Ausfahrt nicht angezeigt, da das Hotel genau an der Autobahn steht. Also peilten wir die dritte Adresse in Tarent an. Erfolg - wir fanden das ausgewählte Hotel, es hatte ein Zimmer frei und wir erholten uns von der langen Reise. 

Nach Tarent sind wir weiter nach Lecce gefahren. Da bezogen wir ein Hotel für zwei Nächte. Die Hotelanlage war etwa 2.5 Kilometer von der Altstadt entfernt. Ein altes Kloster wurde in ein Art-Hotel umgebaut. Ähnlich wie das Schloss Münchenwiler. Ein alter Gebäudeteil, der entsprechend ausgebaut wurde und einige Neubauten dazu, welche die gepflegte Anlage vervollständigten. Parkplätze hatte es genügend. Am Abreisetag fuhr ich mit unserem Auto vor die Rezeption. Die Fortsetzung habe ich im Beitrag "Erlebnisse V" festgehalten. 









Kommentare

  1. lieber Christian und liebe Maria,
    von Helen habe ich vernommen, dass ihr Lieben heim gekommen seid und euch in und um Murten aufhält. An der Lenk seid Ihr willkommen heute wie morgen und überüberübermorgen, auch für ein paar Tage bleiben immer gerne! und falls ihr schon auf der Weiterreise seid - "gehabt's Euch wohl", Theresa

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