Jork - Bremen - Papenburg

Nebst Hamburg haben wir von Jork her Buxtehude und Stade besucht. Sehenswert, im Besonderen Buxtehude, welches die Geschichte mit dem Rennen zwischen dem Igel und dem Hasen beheimatet. Die Gebrüder Grimm haben das bekannte Märchen geschrieben. Darin geht es um den Hochmut, Stolz und Spott des Hasen gegenüber dem Igel mit seinen krummen Beinen. Der Hase macht sich über den Igel lustig. Mit einer List bestraft der Igel den Hasen über seine Arroganz mit einem Wettlauf auf der Buxtehuder Heide. Beim 74. "Streckenlauf" kommt der Hase nicht mehr am Ziel an. Der Igel nimmt sich die Goldmünze und die Flasche Wein und geniesst den Rest des Lebens mit seiner Frau in Heiterkeit. 

Die Este fliesst durch die im Jahr 1285 gegründete Hansestadt Buxtehude in welcher man Flethanlagen gebaut hat. Dabei handelt es sich um Stadtkanäle, welche in Holland als Grachten bekannt sind. 1328 erhielt Buxtehude die Stadtrechte und 1541 zog die Reformation ein. Die Hansestadt beherbergt die faszinierende Kirche St. Petri, das Rathaus viele weitere sehr schön erhaltene Häuser, welche zusammen eine eindrückliche Altstadt bilden. 




In Stade haben wir eine Stadtführung gebucht. Auf auf der Tour haben wir im Kaffeeplauderstil einige interessante Geschichten gehört. So zum Beispiel wollte die Stadtregierung den Hafen in den 60-er Jahren aufschütten, ein Parkhaus bauen, alte Gebäude abreissen und moderne Wohn- und Geschäftsbauten hinstellen. Leider hatten sie zu dieser Zeit zu wenig finanzielle Mittel um diese Modernisierung, sprich das Projekt umzusetzen. In Murten geschah gleiches. Vor über 100 Jahren wollte man das Rübenloch abreissen, damit eine direkte Strassenverbindung zum Bahnhof hätte gebaut werden können. Auch hier waren zum Glück die finanziellen Mittel nicht vorhanden. 





Bremen, eine Märchenstadt im wahrsten Sinne des Wortes. Wer kennt sie nicht, die Bremer Stadtmusikanten. Übrigens gibt es auf dem Marktplatz vor dem Rathaus einen Schachtdeckel, wo man eine Münze einwerfen kann. Sobald die Münze unten angekommen ist hört man abwechslungsweise Stimmen vom Esel, dem Hund, der Katze und dem Hahn. Das so gesammelte Geld dient einer karitativen Organisation. 

Bremen, ist mit 0.12% Landanteil Deutschlands das mit Abstand kleinste der 16 Länder, auf das sie einen gewissen Stolz haben. Die Fläche des Landes Bremen beträgt 419 km2 (zum Vergleich, der Kanton Freiburg hat ca. 1674 km2) und beinhaltet eigentlich nur die beiden Städte Bremen und Bremerhaven. In Deutschland gibt es drei freie Hansestädte, das sind Hamburg, Lübeck und Bremen. Wir haben vernommen, dass Hamburger ihre Nase etwas höher tragen als die Bremer, doch Bremen habe den Schlüssel in ihrem Wappen, das zum Stadttor von Hamburg passt. Das Schnoorviertel, direkt an der Weser ist Bremens ältestes Stadtviertel. Ein gemütliches und gepflegtes Quartier. 



Im Jahr 1186 wurde die Stadt Bremen nach dem Gelnhauser Privileg von Kaiser Friedrich I Barbarossa als politische Körperschaft anerkannt, welche Schutz und Rechte der Bürger garantierte. Bei der sehr spannenden Führung durch das Rathaus haben wir viel vom Roland erfahren (Roland-Statue, Bild oben neben dem Rathaus). Er symbolisiert seit 1404 die Freiheit und das Marktrecht für die Stadt. Das Rathaus ist ein grossartiges Bauwerk. Ein riesiger Saal mit einem einmaligen Besprechungszimmer, die Güldenkammer, welche jedoch nicht lange genutzt wurde, da es nicht als abhörsicher galt. Über dieses Rathaus könnte ich etliche Seiten füllen. Interessierte können den besonderen Link nutzen, es lohnt sich: https://my.matterport.com/show/?m=LD7KChWuPEV

Der Dom St.-Petri verdient eine besondere Erwähnung. Beim Eintreten kommt man in eine Kirche mit braun/beigen Gemäuer. Man fühlt sich wohl, geborgen und zuhause. Die verschiedenen Räume, die Kanzel und Orgel harmonieren zusammen. Das Dommuseum ist sehr eindrücklich und interessant gestaltet. Wir haben an einer Predigt zum Thema Licht mit Abendmahl am Sonntag um 10°°Uhr teilgenommen. 


Übrigens, dass Kaffee HAG entkoffeinierter Kaffee ist wissen bestimmt die meisten. Dass der Ursprung im Jahr 1906 gegründeten Unternehmen von Ludwig Roselius aus Bremen liegt, wusste ich nicht. Links unten im Bild: Der Sieben-Faulen-Brunnen. Irène & Thomas Eigenmann und Jian haben uns in Bremen besucht. Ein schöner kurzer Moment der uns in guter Erinnerung bleiben wird. 


Bremerhaven entstand, als 1827 Bremen 87 Hektar Land an der Mündung der Weser kaufte, um einen Hafen zu bauen. Im Jahr 1852 konnte der neue Hafen eröffnet werden. 1854 galt dieser als grösster Auswandererhafen Europas. Die Hafenanlage ist übersichtlich, es hat einige alte Schiffe sowie ein U-Boot, die besichtigt werden können. 


Leer und Emden sind zwei kleine Hafenstädte an der Ems, respektive an der Emsmündung. Wir haben in dieser Region gut drei Wochen verbracht. Nebst der Natur und einigen Ausflügen haben wir vor allem Erholung und Ruhe gefunden. 

Emden ist der Geburtsort von Otto Waalkes. Ich bin nicht Fan dieses Komikers, aber Respekt, er hat einige ganz gute Stories, wie zum Beispiel "Zehn kleine Ottifanten" aufgeführt und seine Ausstrahlung ist sympathisch. Beim "Dat Otto Huus" beim Hafen stehen die Menschen Schlange um etwas einzukaufen... und das täglich. 


Von Emden aus haben wir einen Tagesausflug nach Norden und Greetsiel gemacht. 


In Leer haben wir das Schloss Evenburg besucht. Eine faszinierende Geschichte über diese Liegenschaft mit riesigem Umschwung. Graf von Wedel erbte das Haus, liess dieses abreissen und baute das heutige Schloss. 1975 kaufte der Landkreis Leer das Schloss und renovierte die Liegenschaft, welche nach dem zweiten Weltkrieg heruntergekommen war. Seit 2014 ist es öffentlich zugänglich. Bei der Führung durch das Schloss wurde mitgeteilt, dass im Garten eine riesige Menge leere Flaschen entsorgt werden mussten. Da erinnerte ich mich, dass auch mein Vater im Blessonay einen Lastwagen voll leere Champagnerflaschen im "Bschüttiwäudli" herausbuddeln und entsorgen musste. Früher war die Abfallentsorgung noch nicht so gut organisiert und man versteckte das Leergut an einem geeigneten Ort um die Menschen nicht auf den Gedanken zu bringen, dass hier Alkoholiker gelebt haben.




Oldenburg, eine charmante Stadt mit bedeutenden historischen Gebäuden und einer sehr grossen Fussgängerzone (über 170'000 Einw. Ich erwähne das, damit bestimmte Parteien nicht auf die Idee kommen, in Murten sollte die Fussgängerzone auch vergrössert werden 😉.)


Papenburg, nahe der niederländischen Grenze, ist weltweit bekannt wegen der Meyer-Werft. 1795 gründete Willm Rolf Meyer die Werft, welche heute in der siebten Generation mit grossem Erfolg weitergeführt wird. Die Firma ist eine der grössten und modernsten Werften der Welt. Schon etwa 50 Luxusliner haben die Werft durch die Ems auf See verlassen. Wir haben die Werft besucht und wir können nur sagen: Mit grossen Augen und offenem Mund haben wir den aktuellen Bau zwei riesiger Kreuzfahrtschiffe bestaunt. Das P&O Cruises wird im Herbst vom Stapel laufen.


Meyer Werft Papenburg


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