Le Mont Saint Michel und die Halbinsel Cotentin

Le Mont-Saint-Michel ist wohl ein Höhepunkt der Normandie. Wir hatten Glück mit dem Wetter, am schönsten Tag der Woche sind wir von Granville her zum Mont-Saint-Michel gefahren und genossen den ganzen Tag auf der überbauten und felsigen Insel. Ein unvergessliches Erlebnis. 



Mit dem Ziel Cherbourg haben wir Le Havre verlassen und reisten auf die Halbinsel Cotentin weiter. Auf dem Hinweg mussten wir uns entscheiden, ob wir Caen oder Bayeux besuchen. Wir haben uns für die Universitäts-Stadt Caen entschieden. Die Stadt der 100 Glockentürme, wie sie auch genannt wird. Eine sehr eindrückliche Stadt mit einer riesigen Burg in der Stadtmitte und zwei eindrücklichen Klostern, das "Abbaye aux Dames" de la Trinité zur Linken und das "Abbaye aux Hommes" Saint-Étienne zur rechten Seite, wo auch das immense Rathaus direkt angebaut ist. Die Stadt ist lebhaft, mit vielen Geschäften und Restaurants. Die eindrückliche Kirche Saint-Étienne-le-Vieux, welche 1944 von einer Bombe getroffen wurde, kann man als Mahnmal von aussen hersehen.  


In Cherbourg haben wir eine tolle Wohnung, eine Haushälfte mit kleinem Garten, wo die Besitzer auch Hühner hielten, bewohnt. Dazu hatten sie noch vier Katzen und einen Terrier. Es war sehr heimelig und, zu Marias Freude, angenehm warm. Cherbourg ist heute eine wichtige Industriestadt. Die Stadt als solche hat einige Sehenswürdigkeiten. Das Museum der Befreiung (Museée de la Liberation) ist hier beheimatet und die Schirmfabrik "Cherbourg". Hier wurde 1964 der Film / das Musical "Les Parapluies de Cherbourg" gedreht. Catherine Deneuve spielte eine Hauptrolle, wo sie das Lied "Je ne purrai jamais vivre sans toi", (einmal gehört; ein Ohrwurm für einen Moment) singt. 

L: Château Ravalet. Mitte: Spezialität in Cherbourg, Zitronencake im Café Pompon. R: herzliche Gastgeber.


Von Cherbourg aus haben wir die beiden Zipfel der Halbinsel besucht. Zuerst sind wir nach La Hague gefahren und bewunderten die Natur beim Phare de Goury. Der starke Wind führte uns ein traumhaftes Spektakel mit Wellenspiel vor. Wir sind dann der Küste nach weitergefahren und fanden Port Racine, den kleinsten Hafen Frankreichs. Kurz darauf genehmigten wir (Maria) uns feine Austern und ein Glas Wein (für mich), fuhren dann an den Aussichtspunkt "Le Landemeer", bevor wir wieder in unsere Unterkunft reisten. 


Wir konnten vier Tage verlängern, so erlebten wir drei weitere Ausflüge an die Küste. Cap Levy war der kürzeste Ausflug mit traumhafter Wanderung. Lassen wir die Natur sprechen. 


Der nächste Ausflug führte uns nach Saint-Vaast-la-Hougue, wo wir mit einem Amphibienfahrzeug auf die Insel Tatihou fuhren. In diesem Dorf gibt es anscheinend die besten Austern mit einem feinen Nussgeschmack. 


Die letzte Fahrt in die Natur von Cotentin führte uns zuerst nach La Pernelle. Hier steht das kleinste Rathaus (Mairie) in Frankreich, welches noch in Betrieb ist. Es hat eine Fläche von 24m2. Das Besondere ist, dass es keinen Dachstuhl hat, sondern ein Gewölbe aus Erde. 1975 wurde das Rathaus unter Denkmalschutz gestellt. Von hier aus hat man eine umwerfende Panoramasicht über die Küste und auf das Meer hinaus. 


Barfleur, ein weiteres schmuckes Küstendorf, welches Touristenmagnet ist, haben wir kurz besucht, bevor wir Gatteville besucht haben. Hier steht mit 74.85 Meter der zweithöchste Leuchtturm in Europa. Der Phare de Gatteville wurde mit Rosa Granit aus Fermanville gebaut. 7'400 Tonnen Steine wurden in Steinmetz-Arbeit gefertigt. Man kann die 365 Stufen hinauf gehen um eine atemberaubende Rundsicht geniessen zu können. Maria und ich gingen hoch, unten wieder angekommen hatte ich Lust, noch einmal hoch zu steigen. Um oben anzukommen benötigte ich 4.32 Minuten, hinunter dann nur noch 2.28 Minuten. Es hat Spass gemacht. 

Links/Mitte: Geschafft 😊                     Rechts: Gewaltige Lichtmaschine auf dem Leuchtturm rechts im Bild.




Nach 11 Tagen haben wir Cherbourg verlassen und sind via Coutence nach Granville gefahren, wo wir die nächste Unterkunft bezogen haben. 


Granville, eine historische Altstadt auf einer Felsklippe und einer Neustadt. Das Wetter meinte es nicht so gut mit uns, sodass wir einige ruhige Tage vor Ort genossen haben. Einmal konnte ich im Meer schwimmen gehen. Ansonsten haben wir die Stadt zu Fuss erkundet. 


Am sonnigsten Tag durften wir nach Le Mont-Saint-Michel reisen. Rechtzeitig sind wir beim Infozentrum angekommen und wurden bestens beraten. Bei der Sperre des Couesnon hat man von weitem eine tolle Aussicht auf den Mont-Saint-Michel. Dann sind wir zu Fuss - ein kostenloser Shuttlebus wird zwar angeboten - über eine schöne Brücke, welche am 22. Juli 2014 in Betrieb genommen wurde, zum Mont gewandert. Das seit 1979 zum "UNESCO Weltkulturerbe" zählende Bauwerk zeigte sich immer wieder in anderen Farben. Unsere Kameras liefen heiss. Wir gingen durch die historischen Gässchen hoch und besuchten das Herzstück, die Abbaye du Mont-Saint-Michel. Am Mittag genossen wir ein feines Essen an der Sonne, bevor wir noch einmal durch die Gassen flanierten um dann über die Brücke die neuen Farbspiele der Sonne zu bewundern. Bei der Ankunft war Flut, als wir den Mont verliessen war Ebbe. Ein unvergessliches Erlebnis.


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