Menschen und Erlebnisse im Norden Frankreichs

Wir besuchten das Benediktiner-Kloster Saint-Michel de Kergonan. In einer Ausstellung neben dem Verkaufsladen des Klosters haben wir uns umgeschaut. Da kam eine Schwester zu uns und teilte uns mit, dass sie demnächst schliessen werde. Wir kamen in ein freundliches Gespräch. Als sie vernommen hat, dass wir aus der Schweiz kommen sagte sie uns, dass ihr Name Hirschi sei und wohl aus dem Emmental stamme. Ich sagte ihr, dass meine Ururgrossmutter auch eine Hirschi gewesen sei und im Simmental lebte. Sie sagte uns, dass sie noch nie in der Schweiz gewesen sei. Wir hatten nicht mehr lange Zeit zum Sprechen, denn sie wollte nicht zu spät zur Vesper kommen, welche in 15 Minuten begann. Sie schlug uns höflich vor, am kommenden Tag nochmals in den Laden zu kommen, damit wir genügend Zeit für Informationen hätten und allenfalls einige Einkäufe machen könnten. Da bald 17°°Uhr war beschlossen wir, an der Vesper teilzunehmen. Es war sehr interessant und eindrücklich den 17 Schwestern zuzuschauen und -hören. 




Am Kaminfeuer nahe Carnac...  Nach dem Besuch der Steinreihen in Carnac gingen wir ein Restaurant, um etwas Warmes zu trinken. Der Raum war gemütlich, die Menschen zufrieden und das Cheminee strahlte eine Wärme aus, die uns wohltat. Bei solchen Situationen kommen in mir gute Erinnerungen auf. Da fühlte ich mich als Bub zurückversetzt, in Vaters Büro mit meinen Schwestern vor dem Kamin sitzend. Vater hat uns öfters aus dem Buch "Ring i der Chetti" von Rudolf von Tavel vorgelesen. Das wäre auch ein Buch, das ich wieder einmal in die Hand nehmen könnte. 

Ab und zu sieht man bei Strassenkreuzen nebst den üblichen Ampeln noch eine Ampel mit einem rot leuchtenden Kreuz. Bis heute habe ich noch nicht herausgefunden, was das bedeutet. In Dinan, anlässlich eines Wochenmarktes, war ein Stand der Ortspolizei. Ich habe die Gelegenheit gepackt und die Herren Polizisten gefragt, was diese leuchtenden Kreuze bedeuten. Sie waren etwas überfordert, wussten wovon ich spreche, doch beide Herren konnten mir nicht sagen, weshalb genau es diese gibt. 

Beide Fotos links: Ampel mit rot leuchtendem Kreuz. Foto rechts: Ampel für Autos & hinten, Ampel für Velos. 

Wenn wir schon beim Strassenverkehr sind, dazu Foto oben rechts. Wir haben die Wohnung in Cherbourg angepeilt. Kurz vor dem Ziel war eine Ampel auf Rot. Nach einem Moment wechselte diese auf Grün. Ich wollte gleich anfahren, doch dann hat eine zweite, etwas kleinere Ampel auf Rot gewechselt. Ich hielt wieder an. Hinter mir hupte ein Automobilist. Ich schaute nach hinten und gab ihm ein Handzeichen, dass leider rot sei. Kurz darauf kam vom Trottoir her eine ältere Dame und lachte mir zu. Sie erklärte mir, dass die kleinere Ampel für die Fahrräder sei. Ich dürfe weiterfahren. 

Zwischendurch einige Schnappschüsse bunter Menschen 😊 

 Auch von vorne hauteng und sexy 😕

Mitte: Nicht nur Maria macht gerne Selfies. Rechts: Jeden Tag sass er mit seinem Leierkasten in dieser Ecke. 



Über die Route du Rhum, welche seit 1978 alle vier Jahre in Saint Malò mit dem Ziel Guadeloupe startet, habe ich berichtet. Am Starttag waren wir in Saint-Brieuc. Wir haben vernommen, dass man den Start von der Halbinsel, Fréhel sehr gut mitverfolgen kann. Also machten wir uns am Sonntag auf den Weg und besuchten Fréhel. Zwei Kilometer vor dem Ziel waren Strassensperrungen. Klar, bestimmt wurden viele Zuschauer erwartet. Wir waren rechtzeitig vor Ort und verwunderten uns nicht, dass es noch kaum Menschen hatte. Wir wanderten der eindrücklichen Küste entlang und genossen das Farbenspiel des Meeres verbunden mit der kargen Küste. Beim Leuchtturm angekommen stellten wir fest, dass auch hier alles mit Abschrankungen, Einbahnverkehr und sogar mit einer Busstation, eingerichtet war. Wir waren glücklich, dass es noch nicht so viele Menschen hat, so konnten wir doch einen guten Platz ergattern. Auf einer Plattform mit Blick auf das Meer sass eine kleine Gruppe, sie genossen Austern und ein Glas Weisswein. Die Stimmung war gemütlich. 
Mittlerweile war 12°° Uhr, dann 13°°Uhr, 13:30 und immer noch wenig Menschen. Da stand ein Fotograf mit seiner Kamera auf einem Stativ. Ich fragte nach um zu wissen, wann die Boote starten. Er lächelte uns zu und sagte, dass der Start auf Mittwoch verschoben wurde. Der Wind sei zu stark. Er sei eigentlich auch wegen der Regatta hier, doch nun fotografiere er halt Naturszenen. Ich bedankte mich und wünschte ihm alles Gute. Maria war etwas müde, so holte ich unser Auto und konnte sie bei der eingerichteten Bushaltestelle abholen. Auf dem Weg zum Auto wurde ich mit einem Regenbogen belohnt. Der Ausflug bleibt uns unvergessen.




Übrigens, ich war anfangs 20 und bin extra an einem "quatorze Juillet" nach Paris gereist, um die Militärparade auf der Champs-Élysées zu erleben. Mir wurde mitgeteilt, dass ich früh morgens an der Strasse sein müsse um etwas sehen zu können. Ich war vor 06°°Uhr an der Avenue...  um 07°°Uhr, um 08°°Uhr stand ich immer noch mehr oder weniger alleine am Strassenrand. Dann fragte ich jemanden, wann die Parade beginne. Mir wurde mitgeteilt, dass diese ausnahmsweise anderswo stattfinde. Etwas enttäuscht verliess ich die Champs-Élysées und genoss die Stadt Paris ...halt ohne Militärparade. 

Einfach ein schönes Foto 💓


Und weiter in Saint-Brieuc. Wir haben eine Wohnung mitten in der Stadt gefunden, mit Parkplatz. Für die Fahrt auf die Halbinsel Fréhel haben wir das Auto genommen. Ansonsten liessen wir es in der Garage stehen und ruhen. Das Einparkieren war eine Millimeterarbeit. Zum Glück war auf der Fahrerseite an der Mauer eine dünne Styroporbeschichtung. 


Aufgrund des nicht so einfachen Parkierens wollte ich Busfahrkarten kaufen. Im Internet sah ich, dass 900 Meter von unserer Wohnung her der Bahnhof ist und dort Fahrkarten verkauft werden sollten. Also ging ich dorthin und fand das Büro neben der Billett-Verkaufsstelle der SNCF. Mir wurde mitgeteilt, dass sie dort keine Fahrkarten verkaufen. Der Verkaufspunkt sei anderswo. Anderswo war 100 Meter neben unserer Wohnung. 😖😉


Ein Bondgirl vor dem Lauftraining 😊


Wir haben in Combourg das Château de Combourg besucht. Wir sind am Halloween gegen 11°°Uhr eingetroffen. Wir mussten etwa 10 Minuten anstehen und konnten das Schloss besuchen. Wir sahen, dass vor allem für Kinder allerlei zu diesem Fest vorbereitet wurde. Die charmante Schlossführerin führte uns auch in einem angemessenen Kleid durch das Schloss. Als wir das Schloss verlassen haben...  die Menschenmasse vor dem Eingang, welche angestanden war... die hätte uns weggeschreckt und wir hätten das Schloss nicht besucht. 




Nachfolgende Fotos: Der junge Herr auf seinem Fahrrad lässt es sich nicht nehmen, durch die Menge zu fahren, ohne von seinem Velo abzusteigen. Er hat es geschafft 😀😅




Konzentration pur - wohin fliegen die Gedanken wohl, auf jeden Fall sind sie frei?


Die Jungend von Rennens. 


An einem Samstag sind wir in Grandville angekommen, Markttag. Zum Glück waren vor der Liegenschaft unserer Wohnung keine Stände, so konnten wir gut ausladen. Am Abreisetag war ebenso Markttag und ich habe unser Auto früh geholt um unser Gepäck einzuladen. Die ersten Marktfahrer sind so gegen 08°°Uhr eingetroffen. Ich hätte es mir gemütlicher machen können. Ich erinnere mich an Murten. Am Martinsmarkt bin ich vor 06°°Uhr aufgestanden und habe unseren Stand vor dem Geschäft aufgebaut. Nach 07°°Uhr war der ganze Markt jeweils bereit. Heute ist es vielleicht eine Stunde später 😉.

        
In Paimpol sind wir bei einer Austernzucht vorbeigekommen. Da war ein kleiner Betrieb, wo die Austern sortiert wurden. Ich fragte einen Herrn, ob ich ein Foto schiessen dürfte. Er nickte mir zu und sagte "oui-oui". Als ich das Foto gemacht habe sah einer der beiden, dass ich gerade ein Foto geschossen habe. Er rief mir eher ärgerlich zu, "pas de foto". Ich erwiderte, dass ich gefragt habe, das wurde vom Herrn, der mir das Fotografieren erlaubte, bestätigt. 😇
Foto oben rechts: "Lulu Schlaraffen". Türschmuck in Dinan.


Ich war nie der einzige Fotograf.

Maria schätzt es immer wieder, wenn ab und zu eine Toilette geöffnet ist. Es kommt auch oft vor, dass sie in ein Restaurant geht, um ihr Geschäft zu erledigen. Die öffentlichen Toiletten in Frankreich, Spanien und Portugal sind in der Regel sehr sauber. (In Deutschland sind sie öfters kostenpflichtig.) In den Restaurants musste sie ein einziges Mal, es war in Nantes, eine Reklamation über sich ergehen lassen. Die Toiletten seien nur für Kunden, hiess es. In den anderen Restaurants gab es keine Bemerkungen, oder aber, ihr wurde freundlich mitgeteilt, wo sich die Toilette im Lokal befindet. Die lustigste Toilette war im Schloss Dinan, siehe nachfolgendes Foto.


Szenen die man öfters sieht. Wir haben manchmal einen Moment zugeschaut, wie sie Pétanque gespielt haben. Das nicht nur in Frankreich. 


Dinan       /       Brest
In Dinan war eine junge Dame, die ein Skizzentagebuch führte. Das erinnerte mich an meine Zeit wohl etwa im selben Alter. Da war ich auf einer Reise und führte auch ein Skizzentagebuch. 
In Brest fand eine Ausstellung statt. Recycling war das zentrale Thema. Da war eine Chinesin, die seit Jahren in Brest verheiratet ist und sich dafür engagiert. 




Kies & Muscheln in allen Formen und Farben. Das ist einfach immer wieder schön am Ufer der Meere.  




Wenn wir nicht auf Reisen waren, haben wir zwischendurch gejasst oder Yatzy gespielt. 

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